Dienstag, 17. Januar 2012

Die Goldpreisentwicklung der letzten 30 Jahren

gold_krugerrand_top_01

Seit mindestens 2.500 Jahren setzt die Menschheit Gold als Währung ein.Obwohl Gold bereits vor 7.000 Jahren als Tauschmittel eingesetzt wurde, datieren die ersten echten Gold-Umlaufmünzen auf etwa 650-560 vor Christus. Damals ließ der auch heute noch als sagenhaft reich bekannte, lydische König Krösus die ersten Goldmünzen prägen. Die ursprünglichen Münzen bestanden eigentlich aus einer Mischung von Gold und Silber (Elektron) und waren zunächst natürlich noch sehr einfach gestaltet. Das besondere aber: sie verfügten über eine einheitliche Größe, sowie einen einheitlichen Wert und trugen sogar eine Art Prägestempel. Damit fungierten sie als die ersten vollwertigen umlaufenden Münzen, deren Wert durch das Metall gedeckt war – somit die erste echte Goldwährung der Welt.

Das Römische Reich und seine Goldwährung

Im Laufe der Jahrhunderte verbesserten die Menschen die Techniken der Münzprägung. Etwa um das Jahr 225 vor Christus begannen dann die Römer ihre ersten Goldmünzen herzustellen. Etwa um das Jahr 82 vor Christus wurden unter Sulla die ersten Aureus-Münzen geprägt. Der Aureus ist die bekannteste und Hauptkurantmünze des Römischen Reiches. Bereits unter Julius Cäsar wuchs die Goldmünzen-Prägung deutlich. Leider wurde das Gewicht der Aureus-Münze im Laufe der Jahrhunderte laufend gesenkt, so dass die Münze knapp 300 Jahre später nur noch 56% des ursprünglichen Goldgewichtes aufwies – trotz weiterhin hoher Reinheit.

Gold als Leitwährung und Mittel zum Werterhalt

gold_DW_Wirtsc_1538462p

Im Jahre 309 ersetzte Kaiser Konstantin I. den Aureus durch den Solidus, dessen Gewicht mit 4,54 Gramm Gold rund 26% unter dem des Aureus lag, der aber rund 500 Jahre stabil blieb. Tatsächlich war die Solidus-Goldwährung bis ins 12.Jahrhundert die anerkannte Leitwährung in Europa – was sicher vor allem daran lag, dass der Feingehalt der Münze, trotz aller Kämpfe und Kriege des oströmischen bzw. daraus entstandenen byzantinischen Reiches, in all der Zeit kaum verändert wurde. So wurde der Solidus zum Ende des Frühmittelalters hin auch zunehmend als Mittel des Werterhaltes und weniger als Tauschmittel genutzt.
Dies änderte sich erst mit dem Beginn der Kreuzzüge und der Ausweitung des Fernhandels, der Zugang zum afrikanischen Gold brachte, welches die europäischen Händler gegen Silber eintauschten. Schließlich etablierten sich weitere Goldleitwährungen in Europa, wie der venezianische Dukat oder der florentinische Goldgulden, ab Ende des 13.Jahrhunderts.
Während der langanhaltenden Depression im Spätmittelalter dezimierte sich die europäische Bevölkerung durch Kriege, Hungersnöte und Pest. Die zudem anhaltende Stagnation in der technischen Entwicklung führte schließlich auch zu einem deutlichen Produktionsrückgang im Bergbau. Als Folge davon sank die Münzproduktion und Gold wurde erneut als Mittel des Werterhaltes gehortet.

Der steigende Goldpreis

Mit der Entdeckung Amerikas 1492 änderte sich dies drastisch. Im Laufe der folgenden 350 Jahre verschifften die Europäer geschätzte 4.700 Tonnen Gold von Südamerika nach Europa und setzten mit ihrer Ausplünderungstaktik in Amerika, zu Hause eine Inflation in Gang. In Spanien waren die Preise bereits nach 100 Jahren nach der Entdeckung Amerikas um 400% gestiegen. In Deutschland stiegen die Preise bis Anfang des 17.Jahrhundert um 288%.

Doch von der Goldflut sollte die Bevölkerung nur wenig haben, denn Fürsten- und Königshäuser nutzten die Schätze, einerseits um die zahlreichen politischen und Religionskriege im 16.Jahrhundert zu finanzieren und andererseits um ihre luxuriösen Bedürfnisse zu stillen. Dies führte schließlich zur betrügerischen und schließlich gängigen Praxis der Münzentwertung, bei der den Goldmünzen Kupfer, Zinn oder Blei zugegeben wurde. Diese als Kipper- und Wipper-Zeit bezeichnete Epoche fand ihren Höhepunkt während des Dreißigjährigen Krieges. Und auch später noch finanzierten Herrscher ihre Kriege mittels Münzverschlechterung, wie beispielsweise Friedrich der Große im Siebenjährigen Krieg.

Die Folge: zwar hatte der Anstieg der Goldmenge zunächst schon zu steigenden Preisen geführt, doch die massiv steigenden Staatsausgaben und die betrügerische Münzverschlechterung, die nichts anderes als eine Inflationierung darstellt, führten schließlich zur Hyperinflation, mit der Folge, dass ebenfalls die Goldpreise explodierten. So stieg der Goldpreis für einen Goldgulden von 60 Kreuzern im Jahr 1559 bis auf 1.000 Kreuzer im Jahr 1622.

Auf dem Weg zum ersten Goldstandard

Im Jahre 1717 unternahm Isaac Newton, damals Leiter des königlichen Münzamtes, den Versuch den Goldpreis zu standardisieren und legte ein fixes Wechselverhältnis zwischen den Silber- und Goldmünzen in Großbritannien fest. Damit legte der den Grundstein für den ersten Goldstandard der Welt. Ab diesem Jahr bestand somit die garantierte Umtauschbarkeit der britischen Währung in Gold zu einem fixierten Kursverhältnis. Leider hob Großbritannien die staatlich garantierte Einlösungspflicht von Papiergeld gegen Gold während der napoleonischen Kriege wieder auf. Dies führte zur faktischen Entwertung der britischen Banknoten und analog zum Anstieg des Goldpreises.

Dies änderte sich erst im Jahr 1816, als Großbritannien mit dem “Lord Liverpools Act“ die Goldwährung zur Leitwährung erklärte und erneut einen fixen Wechselkurs zwischen Gold und der britischen Währung einführte. Ab 1821 wurde dann auch wieder die Einlösungspflicht von Pfund Sterling gegen Gold garantiert. Damit wurde das britische Pfund zur Weltleitwährung, an welche eine ganze Reihe anderer Länder ihre Währungen koppelten. Der größte Teil der weltweiten Währungsreserven wurde schließlich in Pfund Sterling gehalten.
Im Laufe der Jahre folgten weitere Länder mit der Einführung von Goldwährungen. Dieser klassische Goldstandard fand erst mit dem Beginn des I.Weltkrieges 1914 sein Ende, als der Finanzierungsbedarf der Staaten massiv explodierte.
Einen Überblick über den klassischen Goldstandard und die nachfolgenden Perioden, sowie eine Erklärung dafür, weshalb ein Goldstandard vor einer ausufernden Staatsverschuldung schützt.

Trackback URL:
https://hero55.twoday.net/stories/die-goldpreisentwicklung-der-letzten-30-jahren/modTrackback

New playboy

Meine Berichte

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Aktuelle Beiträge

Die Computersucht
Blass, nervös und isoliert: Computersüchtige haben...
Hero 55 - 2. Mär, 07:54
Der Frühling
Schon im Februar, wenn noch Schnee liegt und der...
Hero 55 - 1. Mär, 07:40
Die Geschichte des Schaltjahres
Man bezeichnet als "Schaltjahr" ein Jahr, das einen...
Hero 55 - 29. Feb, 09:47
Drei Brutale Nachrichten
Volkswagen perfektioniert das Lego-System Schon länger...
Hero 55 - 28. Feb, 07:46
Wirtschaftliche situation
Euro-Krise: Fünf Probleme, keine Lösung Die Versuche...
Hero 55 - 24. Feb, 07:36

Links

Alle Links in Popups öffnen

alle Links auf der aktuellen Seite in einem neuen Fenster öffnen 

Suche

 

Status

Online seit 4526 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 25. Jul, 18:52

Credits

Meine Kommentare

Bei uns war kein Stromausfall...
Bei uns war kein Stromausfall in Werne-stockum
fritzchenegonberta - 28. Feb, 07:51
Das sind Drei Nachrichten....
Das sind Drei Nachrichten. Wir sollten nur drei Nachrichten...
Hero55 - 1. Feb, 10:57
langweilig!
langweilig!
ErdbeerJoghurt - 30. Jan, 08:28
guter beitrag
guter beitrag
Schwarz23 - 25. Jan, 08:40
iche wieder schlechte...
iche wieder schlechte Laune
BOvsBVB - 23. Jan, 07:53

Web Counter-Modul

Musikliste


Profil
Abmelden
Weblog abonnieren